Das Schulaquarium
„To know mother nature, is to love her smallest creations! We create the natural eco-system in our aquarium, which leads to a better understanding of the global environment.” (Um Mutter Natur zu verstehen, muss man auch ihre kleinsten Schöpfungen lieben. Wir erschaffen in unserem Aquarium ein natürliches Ökosystem, wodurch wir unsere globale Umwelt besser verstehen werden.)
So hat es einmal Takashi Amano formuliert, der Begründer der Naturaquaristik bzw. des Aquascapings.
Als ich in die 5. Klasse ging, habe ich mit einem 30-Liter Aquarium und ein paar Guppys dieses Hobby angefangen. Damals war das Verständnis über das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren eines Ökosystems zwar in der Wissenschaft bekannt, in der Aquaristik hatte dieses Wissen jedoch kaum Einzug gefunden. Viele der damaligen Ansichten gelten heute als überholt, teilweise auch als widerlegt.
Schon nach kurzer Zeit folgte ein 60-Liter Becken, dann ein 200er und zum Schluss ein 500 Liter Becken mit Diskusfischen, die das Stück 100 DM kosteten. Bis heute ist die Leidenschaft für dieses Hobby geblieben und daher wünschte ich mir für unsere frisch sanierte Schule auch ein Aquarium. Mit keinem anderen Hilfsmittel kann man die vielschichtigen Themen rund um Lebewesen und ihren Lebensraum anschaulicher darstellen.
Im Rahmen eines P-Seminars sollten 12 Schülerinnen und Schüler sich dieser Herausforde-rung stellen. Nach einer Einarbeitungsphase in die Theorie stand für jeweils 2 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung und Pflege eines Nanoaquariums auf dem Programm. Für den Workshop wurde der Aquascaper und Influenzer Jurijs Jutjajevs engagiert. Alles war vorbereitet und der Termin stand vor der Tür, da machte uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Die Hygienemaßnahmen erlaubten es nicht, dass das Seminar wie geplant durchgeführt werden konnte.
Es blieb also nichts anderes übrig, als dass ich selbst zusammen mit Jurijs das Becken einrichtete. Kurz vor Weinachten war es dann endlich so weit. Zwei Tage lang richteten wir das Becken ein. Zuerst wurde das Hardscape aus Wacholderholz und Seiryu-Steinen aufgebaut, dann wurde der Bodengrund eingefüllt und die Pflanzen platziert. Am Schluss mussten noch rund 500 Liter Wasser eingefüllt werden. Zwei Filter klären dieses und drei moderne LED-Leuchten sorgen für genug Licht für die Pflanzen. Ein paar Wochen später zog dann zunächst die „Putztruppe“ aus Amano-Garnelen, Geweihschnecken und Otocinclus-Welsen ein, später dann noch weitere Fische. Drei Schwärme von blauen Kongosalmlern, Rotkopfsalmlern und blauen Neons ziehen nun ihre Bahnen durch das 180cm Weißglasaquarium.
Richtig schön ist es geworden, das finden auch die Schülerinnen und Schüler, die man regelmäßig beim Fische beobachten trifft. Besonders die Aussage unseres Kollegen Herrn Weidmann hat mich gefreut und darin bestätigt, dass es eine gute Entscheidung war: „Ich mach mir eigentlich nichts aus Aquarien, aber unseres ist echt geil!“
Natürlich kostet so ein Aquarium auch eine Stange Geld und so möchte ich mich an dieser Stelle bei unserem Sachaufwandsträger, dem Landkreis Landshut bzw. Herrn Brandstetter sowie beim Förderverein des Gymnasiums bzw. Herrn Soller bedanken, die sich die fünfstelligen(!) Kosten in Höhe von ca. 11.000 EUR geteilt haben. Ein weiteres Dankeschön geht an die Firma Tropica, die die Pflanzen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt hat, sowie die Firma Oase und die Firma JBL, die einen Teil der Technik gesponsert haben.
Die Fachschaft Biologie wünscht der Schulfamilie viel Freude am neuen Schulaquarium.
OStR Alexander Krenn
Neugestaltung des Schulaquariums im Mai 2024
Die Hitze der Sommerferien 2023 führte leider dazu, dass wir eine Algenblüte im Schulaquarium hatten, die trotz aller Anstrengungen nicht mehr in den Griff zu bekommen war. Daher engagierten wir zum dritten Mal Jurijs Jutjajevs für die Neugestaltung. Das aktuelle Layout steht unter dem Aspekt Klimawandel und soll an abschmelzende Gletscher erinnern. Die Pflanzen zwischen den Drachensteinen stellen hierbei die sich bildenden Risse im Gletscher dar.
Das Making of-Video kann man hier ansehen.