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Das Pfeilgiftfrosch-Terrarium

Sie sind klein, knallbunt und könnten sogar einen Menschen töten: Pfeilgiftfrösche gehören mit ihren Tricks und Täuschungen zu den Überlebenskünstlern im Regenwald. Eine Art gehört sogar zu den giftigsten Tieren der Welt. Doch von diesen Urwaldbewohnern droht den Schüler*innen am MMG keine Gefahr, obwohl sie nur eine dünne Glasscheibe voneinander trennt. Die gepflegte Art produziert das Gift nämlich nur, wenn sie giftige Insekten frisst, welche bei uns nicht erhältlich sind. Die Eltern unserer Schüler*innen können also beruhigt schlafen.

Lange hat es gedauert, bis die ersten zwei Vertreter des blauen Baumsteigers endlich in ihr neues Zuhause am MMG ziehen konnten, heute sind es derer vier. Alles begann mit der Idee des Fachbetreuers Alexander Krenn, die Biologie an seiner Schule mit mehr Leben auszustatten. Etwas Spannendes sollte es sein, das die Schüler immer wieder zu einem Besuch einlädt. Eine von vielen Ideen war dabei ein Regenwaldterrarium für Pfeilgiftfrösche zu bauen. Allerdings sollte diese Aufgabe von den Schülern selbst übernommen werden. Im Rahmen eines P-Seminars machten sich dann 17 Schüler der Oberstufe im Schuljahr 2017/18 fleißig ans Werk.

Eingeteilt in vier Teams kümmerten sie sich um den Bau des Terrariums samt Schrank und Technik, sowie die Innengestaltung mit der geeigneten Bepflanzung. Gut sollten es die Tiere haben und möglichst naturgetreu sollte es gestaltet sein. Dazu mussten sich die Schüler*innen während der ersten Wochen über die artgerechte Haltung der Frösche informieren. Anhand eines Vortrags von Sebastian Schmidt, einem Spezialisten aus Regensburg, konnten sie ihr Wissen vertiefen und spezifische Fragen stellen.

Mit Beginn des zweiten Halbjahres starteten dann endlich die praktischen Arbeiten. Jedes Team setzte sukzessive seine Planung in die Tat um. Nach den Pfingstferien war das Ziel dann erreicht. Nun galt es zu warten, bis das Terrarium ausreichend eingewachsen war. Und das dauerte. Erst im darauffolgenden Januar konnte die Endabnahme seitens des Spezialisten erfolgen, doch das Warten hatte sich gelohnt. Den Schülern wurde erstklassige Arbeit attestiert.

Nun galt es die Futtertierzucht einzurichten, denn Pfeilgiftfrösche fressen ausschließlich lebendes Futter in Form von Fruchtfliegen, Blattläusen, Springschwänzen und tropischen Asseln. Und auch hier musste wieder sehr viel Geduld bewiesen werden. Nach mehreren Rückschlägen gelang im November endlich ein stabiles Zuchtkonzept. Am Tag des Weihnachtsbasars zogen dann die ersten zwei der vier Exemplare in das Terrarium ein. Ein besonderer Dank gilt dem Spender, Herrn Täubert, der dem MMG die ersten beiden Tiere kostenlos zur Verfügung stellte. Seitdem ist das Terrarium ein Magnet für die Schüler*innen, denn die Frösche sind gut getarnt und wollen stets aufs Neue entdeckt werden. Und vielleicht klappt es ja auch bald mit dem Nachwuchs.

Durch die Errichtung des Terrariums und die Pflege der Tiere leistet das MMG einen wichtigen Beitrag zum Erhalt bedrohter Tierarten. Der Lebensraum der Pfeilgiftfrösche wird durch Abholzung immer weiter reduziert. Zudem werden zahlreiche Frösche illegal gefangen, sodass viele Arten in freier Wildbahn beinahe oder bereits ausgestorben sind. Die am MMG gepflegte Art kommt zudem nur in einem sehr kleinen Gebiet vor. Über private Zuchtprogramme kann dem Einhalt geboten werden.

Im Schuljahr 2021/22 bekamen die Frösche ein neues, brandschutzkoformes Zuhause und stehen jetzt wieder an ihrem gewohnten Platz.