Arterhaltung am MMG
Mit dem Verlust der Artenvielfalt kommt Wildtierpopulationen in menschlicher Obhut eine immer wichtigere Rolle zu. Mit viel Hingabe, Leidenschaft und Sachverstand werden von privaten und institutionellen Haltern Tiere einer großen Artenvielfalt in Aquarien, Terrarien und Volieren gehalten und gezüchtet – diese Populationen können für den Artenschutz von großer Bedeutung sein. Hierbei ist eine der Herausforderungen ihre Koordination. Kurzfristig ist es einzelnen Menschen möglich, Arten vor dem Aussterben zu retten, für ihren langfristigen Erhalt bedarf es jedoch eines koordinierten Netzwerks von Artenschützern.
Daher hat die Aquaristik AG beschlossen, einen Beitrag zum Erhalt von aktuell vier verschiedenen Fischarten zu leisten, deren Habitate kurz vor der Vernichtung stehen:
Pelvichachromis kribensis "Moliwe"
Der Smaragdprachtbarsch in der Farbform "Moliwe" ist nach einem kleinen Ort in West-Kamerun benannt. Durch den Bau einer Fabrik ist die Hälfte des Flussabschnitts, in dem er heimisch ist, nicht mehr als Lebensraum geeignet. Er gehört dadurch zu den bedrohten Arten mit dem Status "least concern".
Pseudocrenilabrus nicholsi
Der Nichols Maulbrüter kommt ursprünglich aus dem Kongobecken in Zentralafrika. Insbesondere in ruhigen Seen und Wasserläufen mit dichter Bepflanzung ist er vermehrt anzutreffen. Durch den Klimawandel trocknen diese Wasserläufe mittlerweile stark aus, was die Lebensbedingungen dieser Fischart stark verschlechtert. Er gehört zu den bedrohten Arten mit dem Status "least concern".
Poecilia wingei
Der Endler Guppy gehört zu den lebendgebärenen Zahnkarpfen und kommt im nördlichen Venezuela vor. Unser Stamm sind die Nachkommen einer artreinen Form aus dem Rio de Oro, die durch Paul Eckstein vom Haus des Meeres in Wien 2006 eingeführt wurde. Er gehört zu den bedrohten Arten mit dem Status "endangered".
Parosphromenus bintan
Die Prachtguramis stammen ursprünglich aus Indonesien, genauer gesagt aus Sumatra. Sie gehören zu den Layrinthfischen, die sich durch ein spezielles Atemorgan auszeichnen. Damit können sie auch in warmen, sauerstoff- und strömungsarmen Gewässern überleben. Zum "Luftholen" schwimmen sie an die Wasseroberfläche. Sie gehören zu den bedrohten Arten mit dem Status "vulnerable".
Pelvicachromis kribensis: Tim Simon (#fishermanstim)